Geschichte der Hänchener Feuerwehr

Schild 100 Jahre Feuerwehr

Wie alles begann

Die Feuerwehr Hänchen wurde im Jahr 1901 mit 22 Mitgliedern gegründet. Zur damaligen Ausstattung der Wehr gehörten eine pferdegezogene Handdruckspritze, diese existiert noch heute, eine fahrbare Wassertonne sowie eine fahrbare Schlauchhaspel. In der 120-jährigen Geschichte wurde die inzwischen zur Großgemeinde Kolkwitz gehörende freiwilligen Feuerwehr von 7 Wehrleitern durch wechselvolle und teilweise turbulente politische Zeiten geführt. Unter diesen sind ortsansässige Familien vertreten, die das Dorfleben bis heute prägen. Die Auflistung der bisherigen Wehrführer erfolgt in chronologischer Reihenfolge:

Wilhelm Choschzik (19 Jahre)
Alfred Paulick (18 Jahre)
Richard Mloschk (2 Jahre)
Alfred Paulick (7 Jahre)
Willy Schulze (2 Jahre)
Manfred Paulick (35 Jahre)
Jürgen Mönch (seit 1984)

Feuerwehrfahrzeuge

Im Jahr 1924 erhielt die Feuerwehr Hänchen ihr erstes motorisiertes Feuerwehrauto vom Typ Protus. Mit der Zerstörung des Fahrzeugs nach 15  Jahren aufgrund eines Unfalls beginnt eine besondere Geschichte um die Autos der Hänchener Feuerwehr.

Der an der 2. Eiche vor der Einfahrt Drahtens Park zerstörte Protus wurde 1939 durch einen Horch mit Motorspritze ersetzt. Die Freude über dieses Fahrzeug wehrte nicht lange, da es aufgrund des Zusammenbruchs des III. Reiches verloren ging. Erst im Jahr 1958 wurde erneut ein Horch angeschafft und in nationalen Aufbauwerken (NAW) aufgebaut. Die für die Instandhaltung aufzuwendenden Kosten überstiegen jedoch die Möglichkeiten der kleinen Wehr und so musste dieses Fahrzeug Ende der 60er Jahre verkauft werden. Zu Beginn der 70er Jahre erhielt die Hänchener Feuerwehr einen Opel Blitz. Trotz technischer Mängel und einiger Probleme wurde dieses Fahrzeug bis 1988 aktiv von der Wehr genutzt. Seit 1988 ist das Kleinlöschfahrzeug KLF – TS 8 B1000 der Marke Barkas ein treuer und zuverlässiger Begleiter der Kamerad*innen. Im Jahr 2021 wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) der Marke Iveco-Daily in den Dienst gestellt.

Einen besonderen Stellenwert in der Hänchener Feuerwehr hat die Feuerwehrhistorik. Anlässlich des 85-jährigen Bestehens im Jahr 1986 wurde das 1. Oldtimertreffen von Feuerwehrfahrzeugen auf dem Gebiet der damaligen DDR in Hänchen durchgeführt. Im Bestand der historischen Fahrzeuge befindet sich heute neben der pferdegezogenen Handdruckspritze aus dem Jahr 1901 auch ein LF8 K30 Garant des Baujahres 1956. Ein Schmuckstück der besonderen Art – ein amerikanischer Firetruck Daimond T – war über 20 Jahre im Besitz von Bodo Stellmacher.

Baueinsätze im Dorf

Die Feuerwehr Hänchen hat in den vielen Jahren ihres Bestehens an einigen Baumaßnahmen mitgewirkt. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Gerätehaus im Dorfkern errichtet. Zwischen 1962 und 1965 folgte der Bau des Schlauchturmes. Im Jahr 1969 wurde das Gerätehaus in der Neuen Siedlung gebaut.

Viele Stunden leisteten die Kameraden beim Bau der zentralen Trinkwasserleitung im Jahr 1980 in Hänchen sowie 1998 bei der Errichtung der Rundbogenhalle auf dem Gelände der Moto-Cross-Strecke am Weinberg.

Die kameradschaftliche Unterstützung der Dorfgemeinschaft beim Dachdecken bzw. Abdecken von Eigenheimen zeichnet die Wehr bis heute aus.

Einsätze heute und damals

Zur Geschichte des Brandgeschehens in der hiesigen Gemeinde ist aus der Vorkriegszeit wenig überliefert.

In den 50er und 60er Jahren nahm die Hänchener Feuerwehr an überregionalen Einsätzen wie dem Waldbrand Bärwalde teil.

In der Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich das Einsatzgeschehen auf eine Serie von Brandstiftungen an Wald- und Getreideflächen sowie einer Feldscheune. Im Sommer 1979 brannte die Scheune auf dem Grundstück der Familie Günther (Nähe Kirche) und 1983 das Wirtschafts- und Stallgebäude auf dem Grundstück der Familie Mrosk. Den letzten Großeinsatz verzeichnete die Feuerwehr Hänchen 1999 bei dem Brand des Dachstuhls der Familie Schulze.

Heute konzentriert sich die Arbeit der Feuerwehr Hänchen als taktische Einheit im Verbund der Feuerwehren der Großgemeinde Kolkwitz auf die Wasserförderung über lange Wegstrecken sowie auf technische und personelle Hilfestellungen.

Gründung der Jugendfeuerwehr

Schon Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre existierte in Hänchen eine Jugendfeuerwehrgruppe die sich jedoch recht zeitnah wieder auflöste. Im Jahr 1991 gründete sich die bis heute sehr aktive Jugendfeuerwehr. Im Vordergrund der Arbeit mit den Kindern steht die spielerische Ausbildung mit Spaß und Action. Die jungen Kamerad*innen erzielen bei der Teilnahme an Wettkämpfen und zentralen Veranstaltungen regelmäßig sehr gute Erfolge.

Feuerwehr macht Dorf

Neben den klassischen Aufgaben ist die Hänchener Feuerwehr auch als Veranstalter der dörflichen Kulturszene aktiv. Neben dem Fastnachtstanz und dem Zampern mit gemeinsamen Eierkuchenessen organisiert sie das Osterfeuer, das Aufstellen des Maibaums sowie das jährliche Dorffest, das in der Zwischenzeit über die Grenzen der Großgemeinde hinaus bekannt ist.

Medaille Feuerwehrsport
Feuerwehr im Gerätehaus.

Feuerwehrsternfahrt

Seit 1995 organisiert die Hänchener Feuerwehr für die Kamerad*innen der Großgemeinde die Teilnahme mit unvergesslichen Erlebnissen und Eindrücken an der Internationalen Feuerwehrsternfahrt:

1995- Meppen-Emsland-BRD
1997- Ebeltoft Dänemark
1999 -Krumpendorf Österreich
2001 -Bruneck Südtirol Italien
2003- Bad Schlema BRD
2005- Bled Slovenien
2007- Stumm Österreich
2009- Gyula Ungarn
2011- Frankfurt/O- Slubice BRD/Polen
2013- St.Kanzian am Klopeiner See Österreich
2015- Wetzikon Schweiz
2017- Sonderborg- Dänemark
2019- Dorfgastein- Österreich
2022- Bruneck Südtirol Italien

Karte der Orten aller Feuerwehrsternfahrten